Andacht des Monats

Andacht im Mai

Zu dir, HERR, rufe ich; denn ein Feuer hat die Weideplätze der Steppe verzehrt und eine Flamme alle
Bäume des Feldes versengt. Auch die Tiere des Feldes schreien lechzend zu dir; denn vertrocknet
sind die Wasserbäche, und ein Feuer hat die Weideplätze der Steppe verzehrt. (Joel 1,19f, Elb)


Ein merkwürdiger Monatsspruch für den „Wonnemonat“ Mai! Wird uns jetzt etwa noch durch die
Losungen der Klimaschutz nahegelegt? Obwohl es ja nicht falsch ist, hier unsere Mitverantwortung zu
sehen. Doch die hier angesprochene Dürre hat eine ganz andere Dimension. Joel bezieht sich da nicht
auf eine Fehleinschätzung von Klimadaten oder mangelndes Umweltbewusstsein, sondern er sieht in
der Dürre mangelndes Gottesbewusstsein! Denn die Dürre gehört durchaus zum Repertoire des
Gerichtsvollzugs Gottes, um uns Menschen zur Besinnung zu bringen! Zur Besinnung auf ihn, auf sein
gutes Recht und Gesetz. Auf die Vorgaben des Schöpfers, der es allein in der Hand hat, wenn Saat,
Ernte, Frost, Hitze, Sommer, Winter, sowie Tag und Nacht ihren für uns lebensnotwendigen Verlauf
nehmen. Hier geht’s um die lebensrettende Umkehr zu Gott. Das fehlt dem Land wie das Wasser in
der Wüste! Deshalb mahnt Gott weiter durch Joel: bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen (Joel
2,12ff).

 
Winfried Borlinghaus (Pastor)